Entrepreneurship-Gen wecken


Entrepreneurship Summit 2020: gänzlich anders – gänzlich digital

GÄNZLICH DIGITAL

Alles neu, alles anders, hieß es beim diesjährigen Entrepreneurship Summit Wien. Die 20. Jubiläumsausgabe musste aufgrund der Coronapandemie gänzlich in den digitalen Raum verlegt werden. Mit großem Erfolg, 15 Nationen beteiligten sich am Höhepunkt der Global Entrepreneurship Week, insgesamt fast 1700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich an zwei Tagen im Cyberspace ein. Darunter sehr viele Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Direktorinnen und Direktoren der berufsbildenden höheren Schulen. Der Summit ist offizielles Mitglied der European Vocational Skills Week.

GROSSES ANGEBOT

Angeboten wurden insgesamt 23 verschiedene Tracks, von der Präsentation der BundessiegerInnen beim Ideen- und Businessplanwettbewerb, zu inspirierenden Impulsvorträgen auf Englisch und Deutsch, interessanten Diskussionsrunden mit Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern bis zum Höhepunkt: der Präsentation der Landkarte Entrepreneurship 2025. Dies ist der nationale Aktionsplan, entstanden aus einer Kooperation des BMDW und des BMBWF mit rund 65 Stakeholdern, der ein Zielbild für ein zukunftsfähiges Österreich enthält. In allen Bildungseinrichtungen, von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II, soll Entrepreneurship Erziehung gefördert werden. Die berufsbildenden Schulen, allen voran die HAKs, inzwischen aber auch immer mehr HUMs und HTLs, sind durch die Möglichkeit, eine Zertifizierung zur Entrepreneurship Schule zu erlangen, ja schon lange Vorreiter in Sachen Entrepreneurship Education. Achtzig berufsbildende höhere Schulen sind aktuell bereits zertifiziert oder befinden sich im Zertifizierungsprozess. Damit werden mehr als 30.000 Schülerinnen und Schüler in Österreich erreicht. In Zukunft sollen österreichische Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen vom Entrepreneurship Gedanken beseelt werden.

ENTREPRENEURSHIP EDUCATION UND EUROPÄISCHE UNION

Die Förderung und Stärkung der Entrepreneurship Education stellt seit vielen Jahren eines der zentralen politischen Ziele der Europäischen Union dar. Dadurch kann die Selbstwirksamkeit gestärkt, die Teilhabe an der Gesellschaft gelernt und somit ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit geleistet werden. „Im Bildungs- und Ausbildungsbereich geht es darum, die kontinuierliche Entwicklung fachlicher Expertise und überfachlicher Kompetenzen zu fördern, eigenverantwortliches und eigenständiges Handeln zu stärken und zum Umgang mit Unsicherheit sowie zum strukturierten Lösen von Problemen zu befähigen. Aus diesem Grund ist mir wichtig, dass Entrepreneurship-Kompetenzen auf allen Ebenen der Bildung und Ausbildung verankert werden“, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann. Eine Gesellschaft und eine Marktwirtschaft, die verantwortungsvoll sind, brauchen selbstbewusste und mündige BürgerInnen, die ihre Zukunft und die der Gesellschaft durch unternehmerische und gesellschaftliche Initiative (mit)gestalten. Menschen, die aktiv Ideen umsetzen, sind der Motor für Weiterentwicklung und wirtschaftliche Prosperität. „Es ist das Entrepreneurship-Gen, das es bei jungen Menschen gilt, frühzeitig zu wecken. Zielorientiert und engagiert vorzugehen, Ungewissheit und Risiken nicht zu scheuen und immer nach Verbesserung zu streben. Die ‚Landkarte der Aktionen‘ zeigt, dass es nicht nur Ziel der Politik ist, Entrepreneurship zu fördern. Die darin gelisteten unzähligen privaten und öffentlichen Initiativen stehen für ein ganzes Ökosystem, das nur durch ein Miteinander aller Akteure optimal funktioniert – Bildungsinstitutionen, Wirtschaft, Gesellschaft, Interessensvertretungen, Politik“, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

■ ■ ■ Petra PERNDORFER
Impulszentrum für Entrepreneurship Education und Schulische Innovation

Der Artikel ist in “Weg in die Wirschaft” 2021 erschienen.

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